Die Berufsunfähigkeit ist ein stark unterschätztes Risiko. Es ist wie vom Blitz getroffen zu werden: Die Wahrscheinlichkeit, in absehbarer Zeit berufsunfähig zu werden, scheint vielen Arbeitnehmer:innen marginal. Dabei ist das eigentliche Risiko enorm hoch, denn mehr als jede:r vierte Deutsche wird im Leben mindestens einmal langfristig berufsunfähig. Rund 2/3 aller Erkrankungen treten dabei unabhängig davon auf, ob du zu 100% am Schreibtisch arbeitest oder Handwerker bist.
Wenn nichts passiert, ist es wie bei allen Versicherungen: Du zahlst für einen Schutz und eine gewisse Sicherheit, hoffst aber eigentlich, dass dir nichts passiert. Wenn nichts passiert, ist das Geld weg. Ähnlich wie bei einer KFZ-Vollkaskoversicherung. Du versicherst dein Auto für 1.000€ im Jahr um einen Wert von z.B. 40.000€ zu schützen, wenn etwas passiert. Für 1.000€ im Jahr kannst du auch eine Arbeitskraft vernünftig schützen. Der Unterschied ist, dass deine Arbeitskraft ein vielfaches mehr Wert hat. Im Schnitt 1.000.000€!
Die in der gesetzlichen Rentenversicherung festgesetzten Leistung bei Berufsunfähigkeit sind in den meisten Fällen nicht ausreichend und reichen gerade für ein Leben an der Armutsgrenze. Wer nach dem 01.01.1961 geboren wurde, erhält ohnehin keine BU-Rente mehr, sondern lediglich eine Erwerbsminderungsrente. Diese ist allerdings extrem knapp bemessen und wird nur gezahlt, wenn keinerlei Tätigkeiten mehr ausgeübt werden können – unabhängig vom vorherigen Beruf. Per Definition ist berufsunfähig, wer wegen Krankheit oder Behinderung nicht imstande ist, unter normalen Arbeitsmarktkonditionen mehr als drei Stunden pro Tag zu arbeiten. Ein:e hochdotierte:r Manager:in, die/der nach einem Unfall seine Führungsqualitäten verloren hat, aber immer noch als Putzkraft arbeiten kann, ist so von der Erwerbsminderungsrente ebenso ausgenommen, wie ein:e Friseur:in mit Haarallergie. In solchen Fällen, in denen der Staatsschutz trotz partieller Berufsunfähigkeit nicht zum tragen kommt, greift die private Berufsunfähigkeitsversicherung in vollem Umfang.
Die Höhe der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente richtet sich zudem nach den bisher erworbenen Rentenpunkten. Berufseinsteigende erhalten daher gerade in den ersten Jahren der Tätigkeit entweder gar keine oder eine nur sehr geringe Rente. Eine zusätzliche private BUV-Absicherung ist daher dringend empfehlenswert und notwendig. Die Definition, ab wann eine Berufsunfähigkeit vorliegt, ist bei den privaten Versicherern viel weiter gefasst und gibt daher mehr Spielraum. Zudem wird auf die fachliche Qualifikation Rücksicht genommen. So erhält ein:e hochdatierter Ärzt:in auch dann Rente, wenn sie oder noch als Putzkraft arbeiten könnte. Dies wäre nach der gesetzlichen Definition nicht möglich.
Schau dir vorab auch gerne unseren Blog-Artikel „Warum eine Berufsunfähigkeitsversicherung auf jeden Fall sinnvoll für dich ist“ dazu an.
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