„Ich müsste mich endlich mal mit meinen Finanzen beschäftigen“ oder „Wenn ich noch drei Bücher und zehn Podcast-Folgen mehr gehört habe, geht es endlich los!“ – Kennst du solche Aussagen von dir selbst? Vermutlich gibt es einige Gründe, warum du bisher noch kein Geld angelegt hast. Wir schauen uns zehn davon genauer an. Warum? Damit du deinen Ängsten und Ausreden auf die Schliche kommst und endlich loslegst, deine Finanzen mit Freude anzupacken! Um dich zu motivieren, nennen wir dir anschließend sechs Gründe, warum du endlich anfangen solltest.
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Grund Nummer 1, warum du kein Geld anlegst: Kein Geld vorhanden
Welches Geld soll ich denn bitte schön anlegen, fragst du dich vielleicht, wenn du am Ende des Monats einfach nur froh bist, dass die mickrige Summe auf deinem Konto noch gerade so für den Einkauf im Supermarkt reicht – gerade zu Zeiten von Inflation, in der das allgemeine Preisniveau steigt und wir uns schon morgen für die gleiche Menge Geld weniger kaufen können als heute. Damit du schwarz auf weiß siehst, wofür du dein Geld ausgibst und wo es noch Potenzial geben könnte, eine Summe für deine Sparpläne abzuzwacken, ist ein erster wichtiger Schritt, einen Einnahmen- und Ausgabencheck zu machen. Wir haben dir eine Excel-Datei für diesen Einnahmen- und Ausgabencheck erstellt, die du dir einfach downloaden kannst.
Gerade zu Monatsbeginn ist meist noch genügend Geld auf dem Konto, gegen Ende sieht das häufig anders aus. Eine Möglichkeit, um Geld zurückzulegen, ist daher jeweils zum Monatsbeginn eine bestimmte Summe auf dein Tagesgeldkonto zu packen, damit es erst einmal „weg“ ist und du überhaupt nicht in Versuchung kommen kannst, es auszugeben.
Tipp
Um einfach mal loszulegen, richte dir einen Dauerauftrag ein, sodass von deinem Konto beispielsweise immer am 1. jeden Monats 25 oder 50 € auf dein Tagesgeldkonto wandern. Nimm dir vor, zu investieren, wenn sich 500 € auf dem Konto gesammelt haben.
Grund Nummer 2, warum du kein Geld anlegst: Keine ausreichende Finanzbildung
Finanzen sind für dich ein noch unbeschriebenes Blatt? Du weißt nicht, wo du anfangen sollst, um Basiswissen rund um Finanzen zu erlangen? Das macht überhaupt nichts, denn inzwischen gibt es zahlreiche Bücher, Blogs und Podcasts, die es dir ermöglichen, mit Spaß und Leichtigkeit Finanzwissen zu verstehen und schließlich auch anzuwenden. Ganz vorne steht da natürlich Natascha Wegelins Mission „Madame Moneypenny“, aber auch wir haben einen Podcast mit der Journalistin Lena Kronenbürger entwickelt. Er heißt „How I met my money“ und hält geballtes Finanzwissen für Anfänger:innen bereit. Empfehlenswert ist zudem der YouTube-Channel von Finanzfluss und das unabhängige Verbraucherportal Finanztip.
Wissen ist aber nicht alles. Denn wir treffen die Entscheidung, Geld anzulegen, nicht nur rational. Die folgende Grafik veranschaulicht dies.
Die Studie mit dem Titel “The Sentimental Savings Study: Using Financial Psychology to Increase Personal Savings“ bestätigt diese Annahme. Hier kam nämlich heraus, dass Personen, die sich mit Finanzbildung beschäftigen zu 22 % mit dem Sparen beginnen. Personen, die zusätzlich auch finanzpsychogisch gecoacht werden, beginnen zu 73 % mit dem Sparen, also mehr als drei Mal so häufig.
Dabei wurde vor allem die Motivation der Personen abgefragt, also warum sie sparen wollen. Es ist wichtig, die Werte zu analysieren, die hinter deiner Motivation stecken. Im Folgenden findest du ein paar Beispiele.
Für jemanden, der zum Beispiel traditionelle Werte vertritt, kann es eine starke Motivation sein, so viel zu sparen, dass er oder sie später etwas vererben kann. Jemand, der nach Anerkennung strebt, für den kann es eine große Motivation sein, genügend Geld auf dem Konto zu haben, um von beispielsweise der Familie dafür Anerkennung zu erhalten.
Die Werte und Motivationen können also ein starker Treiber für dich sein, endlich mit dem Sparen zu beginnen.
Tipp
Ermittle deine persönlichen Werte und Motivationen und verbinde sie mit einem sentimentalen Gegenstand. Das können zum Beispiel Bilder, Songs, aber auch ein Teddybär als Symbol sein.
Grund Nummer 3, warum du kein Geld anlegst: Schlechte Erfahrungen
Du hast in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit der Finanzwelt gemacht, bist zum Beispiel auf falsche Anreize angesprungen oder hast eine zu hohe Provision für ein Produkt bezahlt?
Leider passiert dies mehr Menschen als du denkst. Das Problem liegt dabei im System selbst. Wenn ein:e Berater:in nur für den Abschluss und die Höhe der Verträge bzw. der Anlagesumme bezahlt wird, entstehen häufig Interessenkonflikte, die sie bzw. ihn beeinflussen – und zwar zu deinem Nachteil! Viele verstehen das allerdings erst nach Jahren, und zwar wenn sie bemerken, dass in ihren Verträgen weniger enthalten ist als sie eingezahlt haben oder sich die Geldanlage aus Basis hoher Kosten schlechter entwickelt hat als gedacht.
Zudem werden Produkte, die keine Provisionen enthalten, häufig erst gar nicht empfohlen, auch wenn sie sinnvoll für dich sind. Gepaart damit, dass Provisionsberater:innen eher verkaufen wollen bzw. im Prinzip verkaufen müssen, sind sie nicht gerade daran interessiert, dir ausgiebig zu erklären, was die Vor- und Nachteile der Produkte sind. Nachher springst du noch ab und schließt gar kein Produkt ab…
Gerade nach Beratungen bei
- Versicherungsmakler:innen
- Vermittler:innen aus Finanzvertrieben,
- Versicherungsmittler:innen und
- Bankberatungen
schildern Kund:innen immer wieder schlechte Erfahrungen. Aber wie gesagt, dies ist häufig ein strukturelles, systembedingtes Problem. Dass hier schlechte Erfahrungen gesammelt wurden, ist quasi eine logische Konsequenz.
So kannst du daher vorgehen: Du nimmst deine Finanzen selbst in die Hand oder du suchst dir eine:n vertrauenswürdige:n und unabhängige:n Finanzberater:in. Oft hilft aber auch nichts anderes, als über seinen Schatten zu springen, sprich sich selbst zu vertrauen und sich sozusagen die Erlaubnis zu geben, neue und positivere Erfahrungen sammeln zu dürfen.
Tipp
Verbraucherzentralen, Finanztip und viele Blogger empfehlen Honorarberater:innen, da diese keine Provision erhalten und somit keinen Interessenskonflikten ausgesetzt sind.
Grund Nummer 4, warum du kein Geld anlegst: Fehlendes Vertrauen ins Finanzsystem
Du hast keinerlei Vertrauen ins Finanzsystem? Du glaubst, dass das Bankensystem eh bald zusammenbricht? Wenn du an diesem Punkt bist, hilft nur so viel wie möglich darüber zu lernen, um die Tücken und Fehler, aber auch die guten Seiten des Systems komplett zu verstehen. Das ehemalige Mitglied des Deutschen Bundestags Gerhard Schick hat beispielsweise die „Bürgerbewegung Finanzwende“ ins Leben gerufen, die sich mit genau solchen Fragen kritisch auseinandersetzt.
Es gilt die Devise: Je mehr tiefgründiges Wissen du hast, desto wohler fühlst du dich dabei, eigenständig gute Finanzentscheidungen zu treffen.
Häufig sind es einige wenige Personen, sogenannte Crash-Prophet:innen oder vermeintliche Börsenexpert:innen, die Horrorszenarien wie beispielsweise eine Neuordnung des Finanzsystems oder den Zusammenbruch des Euros kommen sehen. Auffällig ist dabei, dass es sich hierbei so gut wie nie um Wissenschaftler:innen und Professor:innen handelt. Somit fehlt in den meisten Fällen der wissenschaftliche Beleg für die aufgestellten Thesen. Die Diagnose klingt zwar häufig logisch, aber die Konsequenz daraus, die solche vermeintlichen Expert:innen sehen, tritt selten ein. So wird zum Beispiel seit 2011 der Zusammenbruch des Euros prophezeit. Die Wertentwicklung der weltweiten Aktienmärkte lag allerdings seitdem bei über 10 % pro Jahr oder anders gesagt: Aus angelegten 10.000 € wären seit 2011 sage und schreibe 28.000 € geworden. Auch haben viele von den sogenannten Crash-Prophet:innen eigene Produkte, zum Beispiel Fonds. Deren Wertentwicklung, wie man am Beispiel des Dirk Müller Aktienfonds sehr gut sehen kann, lässt häufig zu wünschen übrig.
Tipp
Man darf durchaus systemkritisch sein und sollte auch immer wieder einige Dinge infrage stellen. Wichtig dabei ist nur: Halte dich bei der Suche nach Informationen an seriöse und wissenschaftlich fundierte Quellen.
Grund Nummer 5, warum du kein Geld anlegst: Angst
Ein häufig genannter Grund, warum Menschen ihr Geld nicht anlegen, ist Angst – sei es in Form von Berührungsängsten, sich mit dem Thema zu beschäftigen oder in Form von Sorgen davor, Geld verlieren zu können oder fatale Fehler zu machen. Diese Ängste sind ganz normal und auch nicht weiter schlimm, sofern man dadurch nicht gehemmt wird, ins Handeln zu kommen. Es hilft sich zu sagen, dass man aus Fehlern lernen kann und dass vor allem Berührungsängste verschwinden, sobald man mit den ersten Schritten anfängt und aktiv wird.
Häufig stecken hinter Ängsten auch deine persönlichen Projektionen auf Geld. Denn was du über Geld denkst und dabei empfindest, hat oft mehr mit dir zu tun als du denkst. Wenn du mehr dazu lernen möchtest, empfehlen wir die Podcast-Folgen 2 und 3, sowie 51 bis 53 des How I met my money-Podcasts.
Tipp
Finde heraus, was du auf Geld projizierst. Vielleicht Sicherheit? Fleiß? Oder Freiheit? Sich seinen Projektionen bewusst zu werden, ist ein wichtiger Schritt, um Ängsten entgegenzuwirken und ins Handeln zu kommen.
Grund Nummer 6, warum du kein Geld anlegst: Überforderung
Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Das Thema Finanzen ist für dich ein Fass ohne Boden? Sprich mit anderen, deinen Freund:innen oder Familienmitgliedern darüber. Du wirst schnell merken, dass du nicht die oder der Einzige bist, der mit dieser Thematik überfordert ist. Vielleicht motiviert ihr euch gemeinsam, eine Excel-Tabelle für den Einnahmen- und Ausgabencheck zu machen oder ihr trefft euch jedes Mal nach einer Podcast-Folge How I met my money, um über das Gehörte zu reflektieren und das Gelernte anzuwenden. ;-)
Wenn das auch nicht hilft, ist es ratsam Onlinekurse, wie zum Beispiel die unserer Finanzakademie, zu erwerben. Dort wirst du Stück für Stück angeleitet und sogar mit Live-Calls durch die Themen geführt. Oder du suchst dir, wie oben beschrieben, eine:n unabhängige:n Finanzberater:in, zum Beispiel eine:n Honorarberater:in. In beiden Fällen wird dir die Last abgenommen und du bist nicht mehr im Finanzdschungel verloren, sondern hast Expert:innen und gut portionierte Inhalte an deiner Seite, die dir helfen, dich dem Thema Geldanlage zu widmen.
Tipp
Kleine Teilziele setzen und sich Inhalte von Expert:innen über DIY-Kurse oder über eine Honorarberatung mit ins Boot holen.
Grund Nummer 7, warum du kein Geld anlegst: Erziehung
Dein Umgang mit Geld und auch Anlageentscheidungen, die du triffst – oder eben auch nicht triffst – können häufig etwas mit der Erziehung zu tun haben. So prägt sich zum Beispiel deine finanzielle Risikobereitschaft bereits im Mutterbauch und ist mit dem Beginn des ersten Ausbildungswegs nahezu abgeschlossen. Hast du in diesem Zeitfenster schon Kontakt – aktiv oder passiv – mit Geldanlagen oder Anlageentscheidungen gehabt, könnte es dir einfacher oder schwerer fallen, je nach dem, wie deine Erfahrungen damit waren, jetzt Geld anzulegen.
Selbst wenn deine Eltern mit Finanzen nichts am Hut hatten und du erst jetzt im Erwachsenenalter selbstständig lernst, verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen: Sieh das Thema als etwas an, das dich reifen lässt. Vielleicht schaffst du es sogar, deine Eltern und andere Familienangehörige für das Thema zu interessieren und zu sensibilisieren.
Tipp
Werde selbst zum Vorbild und lerne aus alten Mustern und Projektionen, um von nun an verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen. Finde auch heraus, wie risikobereit du im Umgang mit deinen Finanzen bist, um bessere Finanzentscheidungen treffen zu können. Bei uns kannst du dazu einen kostenlosen Test zu deiner finanziellen Risikobereitschaft machen und erhältst danach dein persönliches Risikoprofil.
Grund Nummer 8, warum du kein Geld anlegst: Ziele
Hast du bisher vielleicht noch kein Geld angelegt, weil du kein Ziel vor Augen hast, auf das es sich zu sparen lohnt? Einen Notgroschen von etwa drei Monatsgehältern auf der hohen Kante zu haben und auch schon in jungen Jahren an die Altersvorsorge zu denken, ist in der heutigen Zeit mehr als ratsam – und zudem ein Ziel, das langfristig verfolgt werden will!
Tipp
Überlege dir kurz-, mittel- und langfristige Ziele und notiere sie. Damit du das möglichst einfach für dich machen kannst, kannst du unser Treppensystem als einfache Finanzplanung verwenden. Mehr dazu erfährst du in unserem Blog-Artikel Mit dem Treppensystem geniale Finanzentscheidungen treffen – Wie VIEL Geld sollte ich WO investieren? inkl PDF zum Download.
Grund Nummer 9, warum du kein Geld anlegst: Keine Zeit
Schon lange hast du den Punkt „Finanzen“ auf deiner To-do-Liste stehen, aber du nimmst dir trotzdem keine Zeit dafür, ihn endlich anzugehen? Um ganz ehrlich mit dir zu sein: Fehlende Zeit ist meist nur ein vorgeschobener Grund. Wenn es dir wirklich wichtig wäre und du Finanzen zu deiner Priorität machen würdest, dann würdest du dir die Zeit nehmen. Versuche also herauszufinden, woran es liegt, dass Finanzen immer wieder nach ganz hinten auf deiner To-do-Liste wandern. Verdrängst du das Thema unbewusst? Erscheint es dir zu kompliziert?
Anstatt einem großen To-do-Punkt, nimm dir am besten viele, kleine To-dos vor. Paare es mit deinen Werten und tanke so die richtige Motivation für das Thema Geld. Erinnere dich: 73 % fangen mit dem Sparen an, wenn sie die finanzpsychologische Seite wie Werte und Motivation von Anfang an mit einbeziehen. Was ist dein sentimentaler Gegenstand? Wende dann das bisher erlernte Finanzwissen Schritt für Schritt an. Vielleicht hilft es dir ja auch, wenn du dir einen Tag in der Woche aussuchst, an dem du dir immer eine halbe Stunde für deine Finanzen freiräumst?
Tipp
Stell dir einen sich automatisch wiederholenden Kalendereintrag mit dem Titel „Mein Geld & ich” ein.
Grund Nummer 10, warum du kein Geld anlegst: Nachhaltigkeit
Du machst dir viele Gedanken darüber, welche Konsequenzen Anlageentscheidungen haben und wofür dein angelegtes Geld eigentlich arbeiten würde? Es ist definitiv möglich, dass du „grüne Anlageentscheidungen“ triffst, also bewusst Unternehmen auswählst, die nachhaltig, umwelt- und klimafreundlich wirtschaften. Als Anlegerin oder Anleger kannst du also dazu beitragen, dass der Kapitalismus eine nachhaltigere Richtung einschlägt. Wenn das mal kein guter Grund ist, dein Geld endlich anzulegen!
Dabei solltest du dir näher darüber Gedanken machen, was Nachhaltigkeit für dich bedeutet. Jeder definiert es anders. Wenn du zum Beispiel Aktien eines Unternehmens kaufst, hat das keinen wahnsinnig großen Impact. Was allerdings einen Impact hat, sind Ausschlüsse von nicht-nachhaltigen Unternehmen. So gibt es für zum Beispiel ETFs sinnvolle Filter. Einer der nachhaltigsten Filter ist der sogenannte SRI-Filter. Wenn du mehr über nachhaltige ETFs und deren Filter erfahren möchtest, schau dir unseren Blog-Artikel Nachhaltige ETFs einfach erklärt – kostengünstig und ökologisch Geld anlegen an.
Tipp
Überlege dir, was für dich Nachhaltigkeit bedeutet und welche Ausschlusskriterien dir besonders am Herzen liegen bevor du dich für ETFs entscheidest.
6 Gründe, warum du jetzt mit dem Geldanlegen anfangen solltest
Du hast nun zehn Gründe kennen gelernt, warum du vielleicht (noch) kein Geld anlegest. Fehlt dir nun nur noch ein kleiner Ruck oder stehst du vielleicht kurz davor, zu investieren? Kein Problem, den Ruck geben wir dir, und zwar anhand von sechs Gründen, die dich motivieren, endlich loszulegen!
Grund Nummer 1, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Um dich selbst besser kennenzulernen
Hinter Geld steckt eine ganze Menge. Deine Sorgen und Ängste und auch deine Wünsche und Träume können auf Geld projiziert sein. Frag dich mal, was du dir von einem höheren Gehalt erhoffst. Vielleicht Sicherheit? Mehr Freiheit? Oder ist mehr Geld auf deinem Konto der Beweis dafür, dass du fleißig bist? Jede und jeder von uns hat ganz eigene und persönliche Projektionen auf Geld. Diesen Projektionen sowie deinen Werten und Motivationen auf den Grund zu gehen, lohnt sich. Du lernst dich über das Thema Geld selbst besser kennen, übernimmst Verantwortung für deine Finanzen und bekommst durch Leidenschaft für das Thema endlich den Mut, den du brauchst, um mit dem Investieren zu beginnen.
Grund Nummer 2, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Du hast Einfluss auf die Nachhaltigkeit
Eine deiner großen Sorgen ist es, nachhaltigen idealen nicht zu entsprechen, wenn du Geld anlegst? Ganz im Gegenteil, deine Investitionen können sogar eine Menge Gutes bewirken! Mit einem ETF kauft eine Kapitalgesellschaft, wie beispielsweise iShares, Aktien. Du erwirbst sie somit indirekt. Mit Aktienanteilen hat man Stimmrechte auf der Hauptversammlung der Unternehmen, auf der wichtige Entscheidungen getroffen werden. Je mehr Stimmrechte eine Kapitalgesellschaft hat, desto mehr kann sie sie auch im nachhaltigen Sinne einsetzen, sprich Einfluss auf die Unternehmensführung nehmen. Die Moral der Geschichte? Du hast durch dein Investment indirekt Einfluss auf die Nachhaltigkeit!
Der Irrglaube, dass nachhaltige breit gestreute Investments weniger Rendite als normale Investments bringen, hält sich hartnäckig – ist aber falsch! So hat zum Beispiel der nachhaltige MSCI World SRI-Index nahezu die gleiche Rendite wie der klassische MSCI World Index erwirtschaftet:
Grund Nummer 3, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Jetzt ist richtige Zeitpunkt zum Investieren
Häufig fragt man sich: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit dem Investieren zu starten? Krisen, Kriege und schlechte Nachrichten halten einen davon ab. Doch tatsächlich ist rein rational gesehen heute immer der beste Zeitpunkt, um loszulegen. So hat eine Studie von Morningstar den S&P 500 herangezogen, also die 500 größten US-Unternehmen von 1926 bis 2018, und verglichen was besser gewesen wäre – sein Geld einmalig anzulegen, wenn man eine gewisse Summe zur Verfügung hat, oder es aufzusplitten, weil man sich nicht so wohl fühlt mit der aktuellen Situation und den sogenannten „Cost-Average-Effekt“ ausnutzen möchte.
Der Cost-Average-Effekt bedeutet, um es kurz auf den Punkt zu bringen, dass du versuchst, günstiger einzukaufen, indem du nicht einen Kaufzeitpunkt wählst, sondern mehrmals investierst, und zwar zu unterschiedlichen Zeitpunkten.
In 72 % aller Fälle war es aber besser, sein Geld sofort anzulegen anstatt es aufzuteilen und darauf zu hoffen, dass die Kurse nochmal tiefer fallen. Also, worauf wartest du noch? Jetzt ist der Zeitpunkt auf den du gewartet hast!
Grund Nummer 4, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Weil der Zinseszinseffekt dich belohnen wird
Albert Einstein hat den Zinseszinseffekt als das „Achte Weltwunder“ beschrieben. Der Zinseszinseffekt ist aber auch tatsächlich großartig – und so wichtig zu verstehen! Schließlich liefert er die Basis dafür, damit dein Geld für dich arbeiten kann. Zinseszinsen sind nämlich Zinsen, die auf Zinserträge gezahlt werden. Dabei geht man immer davon aus, dass die eingenommen Zinsen nicht ausgegeben, sondern erneut investiert werden und das zu verzinsende Kapital somit ansteigt. Der Wert der angelegten Summe steigt dabei nicht linear, sondern exponentiell – ein Wort, das wir seit der Corona-Pandemie leider gut kennen und das uns in diesem Fall positiv zur Seite steht.
Was du also brauchst ist zum einen Geld zum Anlegen und zum anderen Zeit. Je länger du dein Geld liegen lässt desto mehr kann der Zinseszinseffekt arbeiten – und dein Geld sich vermehren.
Beispiel
Sagen wir, du hast 10.000 € gespart. Diese legst du nun an, und zwar für 20 Jahre bei einem jährlichen Zinssatz von 5 %. Nach schon einem Jahr hast du einen Zinsertrag von 500 € erwirtschaftet. Diese 500 € entnimmst du deinem Depot nicht, sondern lässt sie liegen. Somit werden sie dem Anfangskapital hinzugefügt. Richtig gerechnet, du hast nun nicht nur 10.000, sondern 10.500 € auf deinem Depot liegen. Jetzt kommt das Beste! Die Zinsen aus dem ersten Jahr werden im zweiten Jahr mitverzinst und generieren Zinsenzinsen. Auch diese Summe investierst du erneut. Nach 20 Jahren möchtest du dein Geld wie geplant entnehmen. Inzwischen hast du nicht nur ein Vermögen von 10.000, sondern von über 26.500 € – dank des Zinseszinseffekts!
Was du also brauchst ist zum einen Geld zum Anlegen und zum anderen Zeit. Je länger du dein Geld liegen lässt desto mehr kann der Zinseszinseffekt arbeiten – und dein Geld sich vermehren.
Grund Nummer 5, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Der finanziellen Freiheit ein Stück näherkommen
Mit 40 nie wieder arbeiten gehen und trotzdem mit Freunden Essen gehen, reisen und Zeit für Hobbys haben: Verlockend hört sich das an, oder? In den How I met my money-Podcast-Folgen 61 bis 63 gehen wir der finanziellen Freiheit auf den Grund und du kannst dir live ausrechnen, wie viel du zur Seite legen musst, um irgendwann die Füße hochzulegen. Außerdem sprechen wir mit einem Frugalisten, denn von seiner Sparsamkeit und Weltsicht können wir viel lernen, um unsere eigene finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Ein Baustein ist bei dem Traum von der finanziellen Freiheit nicht wegzudenken: das Investieren. Also fang heute mit deiner Geldanlage an, um Schritt für Schritt deiner finanziellen Freiheit – wie auch immer sie für dich persönlich aussehen soll – näherzukommen.
Grund Nummer 6, warum du mit dem Geldanlegen starten solltest: Das Parkinsonsche Gesetz ausnutzen
Cyril Northcote Parkinson hat erkannt: Arbeit dehnt sich genau in dem Maße aus, wie Zeit für die Erledigung zur Verfügung steht – und nicht in dem Maße, wie komplex die Aufgabe tatsächlich ist. In der Praxis sieht es daher leider so aus: Du hast einen Monat Zeit, um deiner Chefin den Abschlussbericht vorzulegen. Wann machst du es? Drei Tage vor Abgabe fängst du an – und wenn du die Nacht durcharbeitest, bis zur Deadline schaffst du es! Entspannt geht anders. Auch beim Vermögensaufbau! Denn wenn du die Angewohnheit hast, dein ganzes Geld immer bis zum letzten Cent auszugeben, dann schaffst du es so oder so nicht, Vermögen aufzubauen – ob du nun 400 € oder 4.000 € verdienst. Denn so ergeht es vielen: Die Ausgaben wachsen mit der Höhe der Einnahmen. Keine gute Idee, wenn du sparen und dein Vermögen aufbauen möchtest. Deshalb ist es wichtig, jetzt anzufangen! Kontinuierlich deinem Vermögensaufbau nachzugehen, ist das A und O, um beispielsweise später eine gute Altersvorsorge zu haben.
Tipp
Lege direkt am Anfang des Monats Geld fürs Investieren zur Seite.
Fazit
Die Gründe können zahlreich sein, warum du noch nicht angefangen hast, dich mit deinen Finanzen zu beschäftigen und dein Geld anzulegen. Vielleicht hast du Angst vor falschen Entscheidungen oder Sorge davor, dass du noch nicht genug Finanzwissen hast? Oder weißt du nicht, wie du am besten in nachhaltige Unternehmen investierst? Ein erster wichtiger Schritt besteht daher darin, herauszufinden, was dich davon abhält, dich endlich mit deinen Finanzen auseinanderzusetzen. Wenn du dir finanzpsychologisches und faktisches Wissen aneignest, wirst du dein gespartes Geld gut investieren können. Also: Nicht mehr weiter zögern, sondern anfangen – sechs gute Gründe dafür haben wir dir genannt! Unsere zahlreichen Tipps und die ausfüllbare Tabelle in diesem Artikel unterstützen dich dabei.
Du willst deine Finanzen selbst in die Hand nehmen?
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Dieser Blog-Artikel wurde am 16.08.2022 aktualisiert.
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