Ist die Rürup-Rente die beste Altersvorsorge, um privat vorzusorgen und dabei auch noch Steuervorteile zu genießen? Oder ist sie eigentlich viel zu unflexibel und nur für Selbstständige und Besserverdienende lohnenswert? In diesem Artikel gehen wir der Rürup-Rente (eigentlich Basisrente genannt) auf den Grund, finden heraus, ob sie mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung gekoppelt werden sollte und geben dir sechs Tipps an die Hand, damit du weißt, worauf es bei einem Rürup-Vertrag ankommt!
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Wie funktioniert die Rürup-Rente eigentlich?
Schauen wir uns doch zunächst noch kurz an, was die Rürup-Rente eigentlich ist und wie sie grob funktioniert: Die Rürup-Rente ist eine Basisrente, die entweder als Ersatz für die gesetzliche Rentenversicherung ins Spiel kommt – dies ist häufig bei Selbstständigen der Fall – oder als zusätzliche monatliche Auszahlung im Ruhestand dient. Sie ist zudem eine private Altersvorsorge, die von der Steuer absetzbar ist. Allerdings müssen die Auszahlungen später auch versteuert werden. Im Gegensatz zu der klassischen umlagefinanzierten, gesetzlichen Rentenversicherung, in der die Einzahler:innen die Rentner:innen direkt finanzieren, gleicht die Rürup-Rente vielmehr einer eigenen Geldreserve, die man kontinuierlich aufbaut und von der man später zehrt.
Wie alle privaten Altersvorsorgemöglichkeiten beruht auch die Rürup-Rente auf dem sogenannten Kapitaldeckungsverfahren. Das heißt, die Rentenzahlungen werden durch das Kapital, das man angehäuft hat, gedeckt – daher der Name. Vereinfacht bedeutet dies, dass man vor Rentenbeginn Vermögen aufbaut und dieses Vermögen dann ab Rentenbeginn für eine lebenslange Rente sorgt. Dafür schließt man einen privaten Vertrag mit Rürup-Förderung bei einer Bank oder Versicherung ab. Hierdurch baut man bei diesem Unternehmen Vermögen auf und bezieht daraus später die lebenslange Rente. Die Rechnung dabei ist einfach: Je mehr Vermögen angehäuft wurde, desto mehr Rente kann man im hohen Alter genießen.
Mit diesem Grundverständnis im Hinterkopf kommen wir nun zu sechs wichtigen Tipps, die dir zeigen, worauf du bei der Rürup-Rente achten solltest.
Rürup-Tipp Nr. 1: Rahmenbedingungen verstehen
Jede Form der Altersvorsorge hat bestimmte gesetzliche Rahmenbedingungen, denen sie unterliegt – so auch die Rürup-bzw. Basisrente. Häufig werden diese Bedingungen von Bänker:innen, Versicherungsvermittler:innen und Finanzberater:innen sehr vorteilhaft dargestellt, da diese ein großes Interesse daran haben, einen Vertrag abzuschließen. Es ist jedoch wichtig, sich dabei sowohl der Vor- als auch der Nachteile bewusst zu sein. Unser erster Tipp zur Rürup-Rente ist daher, dass du dich darum bemühst, die Rahmenbedingungen wirklich zu verstehen. Dies ermöglicht es dir, dir eine eigene Meinung zu bilden und nicht blind auf die Aussagen von Berater:innen vertrauen zu müssen.
Die wesentlichen Rahmenbedingungen der Rürup-Rente
Die Rürup-Rente wurde ursprünglich dafür ins Leben gerufen, ein Add-on oder sogar ein Ersatz für die gesetzliche Rentenversicherung oder Versorgungswerke darzustellen. Somit folgt die Rürup-Rente auch genau den Rahmenbedingungen der gesetzlichen Rentenversicherung (wie beispielsweise, dass das Geld nicht vor der Rente auszahlbar ist oder auch, dass nur direkte Hinterbliebene abgesichert werden können), nur dass es sich bei Rürup-Verträgen um private, kapitalgedeckte Produkte und nicht um eine umlagefinanzierte Versicherung wie die gesetzliche Rentenversicherung handelt. Welche Rahmenbedingungen sind also wichtig?
Nachgelagerte Besteuerung
Die Einzahlungen in deine Rürup-Rente (im Jahr 2022 insgesamt max. 25.639 €), kannst du aktuell zu 94 % steuerlich absetzen, ab 2025 sogar zu 100 %. In einen Rürup-Vertrag kannst du zudem auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung integrieren, so dass diese ebenfalls steuerlich absetzbar wäre. Ob dies sinnvoll ist, besprechen wir aber später im sechsten Tipp. Sofern du Steuerzahler:in bist, bekämst du also während der Einzahlphase eine nennenswerte Steuerrückzahlung. Die Rente, die du später erhältst, wird im Gegenzug voll versteuert. Deshalb spricht man von nachgelagerter Besteuerung. Letztere ist für dich von Vorteil, wenn du im Rentenalter einen geringeren Steuersatz hast als im Erwerbsleben, was dann der Fall ist, wenn dein Einkommen im Rentenalter geringer ist als im Arbeitsleben.
Um die steuerlichen Aspekte der Rürup-Rente weiter zu beleuchten, folgen nun drei Beispiele für die Höhe der Steuerrückzahlung in der Einzahlphase:
Angestellte:r mit 60.000 € Bruttoeinkommen oder Selbständige:r mit 60.000 € Gewinn vor Steuern:
6.000 € Einzahlung führen zu 2.183 € Steuerrückzahlung (bei Angestellten) bzw. Steuererleichterung (bei Selbständigen)
Beispiel 2
Angestellte:r mit 100.000 € Bruttoeinkommen oder Selbständige:r mit 100.000 € Gewinn vor Steuern:
9.000 € Einzahlung führen zu 3.780 € Steuerrückzahlung (bei Angestellten) bzw. Steuererleichterung (bei Selbständigen)
Beispiel 3
Ein:e Selbständige:r mit 100.000 € Gewinn kann in 2022 Einzahlungen bis 25.639 € nutzen. Dies führt zu einer Steuererleichterung von 10.731 €
Insolvenzschutz
Auf die Einzahlungen in den Rürup-Vertrag kannst du vor dem Rentenalter definitiv nicht mehr zugreifen, denn der Vertrag ist weder kündbar noch beleih- oder pfändbar. Selbst im Falle von Hartz-IV-Empfang, in dem man eigentlich gezwungen ist, eigene Vermögenswerte bis auf ein Minimum aufzubrauchen, bevor man Hartz-IV-Leistungen erhält, darf das Vermögen nicht angetastet werden. Das ist auch der Grund, weshalb die Rürup-Rente oft als unflexibel dargestellt wird, was in Bezug auf die Auszahlungsoptionen auch stimmt. Die Einzahlungen können jedoch sehr flexibel gestaltet werden. Es gibt Vertragsarten (sogenannte Einmalbeitragstarife) bei denen du frei entscheiden kannst, ob, wie viel und in welchem Zahlungsrhythmus du einzahlen möchtest. Gerade Personen, die schwankende Einnahmen haben (wie es häufig bei Selbständigen der Fall ist), müssten sich somit keine Sorgen machen, mit einem Rürup-Vertrag eine monatliche Verbindlichkeit einzugehen, die man eventuell zeitweise nicht bedienen kann.
Rentenbeginn
Die Auszahlung der Rürup-Rente kann frühestens mit Vollendung des 62. Lebensjahres begonnen werden (bei ab 2012 geschlossenen Verträgen). Der Beginn kann auch weiter nach hinten verschoben werden, wie weit hängt jeweils vom Anbieter ab. Von da an erhält man eine lebenslange, monatliche Rente. Diese Rente wird besteuert. Ein Kapitalwahlrecht, also die Möglichkeit einer einmaligen Auszahlung des angesparten Vermögens im Gegensatz zu einer monatlichen Rentenauszahlung, gibt es nicht.
Vererbbarkeit
Dein Rürup-Vermögen ist nicht vererbbar. Es ist allerdings möglich, einen Hinterbliebenenschutz einzubauen. Dieser gilt jedoch nur für direkte Hinterbliebene, also für die bzw. den Ehepartner:in und Kinder, sofern diese noch Anspruch auf Kindergeld haben.
Rahmenbedingungen der Rürup-Rente können Vor- und Nachteil sein
Einige der Rahmenbedingungen der Rürup-Rente können sowohl als Vorteile als auch als Nachteile angesehen werden. Beispielsweise könnte eine Person, der Flexibilität sehr wichtig ist, der Meinung sein, dass sie frei über ihr angespartes Vermögen verfügen möchte. Eine andere würde dem vielleicht entgegnen, dass sie es wiederum für sinnvoll erachtet, dass das Vermögen auch vor ihrem eigenen Zugriff geschützt ist, da sie so gar nicht erst in die Versuchung kommt, es auszugeben.
Die Rürup-Rente hat zwei große Nachteile. Zum einen ist es so, dass nur direkte Hinterbliebene abgesichert werden können. Zum anderen erfolgt eine Auszahlung lediglich als Rente im Alter. Man kann somit nur bis zum Beginn der Rentenauszahlung mitentscheiden, wie das Vertragsvermögen angelegt werden soll. Ab Rentenbeginn wird das Geld von einer Versicherung risikoarm angelegt, um die lebenslange Auszahlung garantieren zu können. Hier noch mal die wichtigsten Vor- und Nachteile in der Übersicht:
Vorteile der Rürup-Rente | Nachteile der Rürup-Rente |
---|---|
Beiträge sind aktuell (2022) zu 94 % steuerlich abzugsfähig (ab 2025 zu 100 %) | unkündbar; keine Verleihbarkeit und Verpfändbarkeit |
Pfändungs- und Hartz-IV-Sicherheit | Frühester Beginn der Auszahlungsphase mit 62 Jahren |
Erhöht aktuell nicht die Beiträge zur Krankenkasse im Alter | kein Kapitalwahlrecht; Auszahlung nur als lebenslange Rente und nicht als Einmalzahlung möglich |
Kombinierbar mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung | Rente wird besteuert (ab 2040 zu 100 %) |
Privates Vertragsrecht (im Gegensatz zur gesetzlichen Rentenversicherung) | Nicht vererbbar, i. d. R. „nur“ klassische Hinterbliebenenversorgung |
An dieser Stelle muss jede Person ihre eigenen Prioritäten kennen. In den allermeisten Fällen werden jedoch unterschiedliche Altersvorsorgeformen miteinander kombiniert, um von verschiedenen Rahmenbedingungen zu profitieren. Das Gesamtkonzept aus den unterschiedlichen Bausteinen sollte am Ende für dich stimmig sein. Spätestens an dieser Stelle wird es allerdings komplex. Eine:n unabhängige:n Expert:in zu Rate zu ziehen, ist daher durchaus empfehlenswert.
Die Rürup-Rente sollte aber sinnvollerweise nur dafür verwendet werden, eine Art Basiseinkommen im Alter zu sichern. Hier sollte jede:r für sich selbst entscheiden, wie hoch dieses Basiseinkommen sein sollte. Für das Renteneinkommen oberhalb dieser Basis sind andere Anlageformen interessanter als die Rürup-Rente. Für die Sicherung des Basiseinkommens kann sie aufgrund der nachgelagerten Besteuerung sehr attraktiv sein, sofern das ausgewählte Produkt qualitativ bestimmte Kriterien erfüllt. Damit kommen wir zum nächsten Tipp.
Rürup-Tipp Nr. 2: Anlagemöglichkeiten vergleichen
Je mehr Vermögen dir bei deiner Rürup-Rente zu Rentenbeginn zur Verfügung steht, desto höher ist deine Rente. Somit sollte das Vermögen nicht einfach auf einem Konto liegen, sondern für dich arbeiten – und das tut es bei der Rürup-Rente auch.
Die Art der Investitionen innerhalb von Rürup-Verträgen unterscheidet sich stark. Es gibt klassische und fondsgebundene Verträge sowie Hybridprodukte.
Klassische Rürup-Variante
In klassischen Vertragsvarianten legt eine Versicherung dein Geld für dich an. Versicherungen legen Geld immer risikoarm an. Das bedeutet stetiges und garantierte Vermögensvermehrung, aber geringe Renditechancen.
Fondsgebundene Rürup-Variante
In fondsgebundenen Varianten kannst du selbst entscheiden, wie du dein Geld im Rürup-Vertrag anlegen willst.
Hybride Rürup-Variante
Innerhalb eines Hybrid-Produkts wird ein Teil des Vertragsvermögens von der Versicherung angelegt, während der fondsgebundene Anteil von dir angelegt wird.
Die Entscheidung, welche Vertragsart zu dir passt, ist im Wesentlichen von deinem individuellen Risikoprofil abhängig, welches du bei uns ohne Kosten über einen Test erstellen kannst. In den allermeisten Fällen empfehlen wir die fondsgebundenen Varianten zu wählen, in denen du vollständig selbst entscheiden kannst, wie du dein Geld anlegst und somit Renditechancen optimal nutzen kannst. Bei der Produktauswahl ist es wichtig darauf zu achten, welche Auswahl an zu besparenden Fonds geboten wird. Wir sind besonders von ETFs oder ETF-ähnlichen Anlagen überzeugt, die von vielen Rürup-Anbietern auch geführt werden. Im Folgenden findest du ein Beispiel, das zeigt, weshalb die Rendite so wichtig ist bzw. wie groß der Unterschied zwischen zwei Renditen bspw. 4 % und 5 % sein kann:
Beispiel
Es wurde 30 Jahre lang ein monatlicher Beitrag von 300 € zur Rürup-Rente geleistet.
Rente mit 67 bei 4 % Rendite pro Jahr.: 1.019 € pro Monat
Rente mit 67 bei 5 % Rendite pro Jahr : 1.269 € pro Monat
1 % mehr Rendite führt in diesem Fall also zu rund 25 % mehr Rente!
Rürup-Tipp Nr. 3: Vertragskosten beachten
Wie du oben sehen konntest, ist die Rendite der gewählten Anlageform bei der Rürup-Rente sehr relevant. Leider haben Verträge aber immer auch interne Kosten, die das Wachstum deines Vermögens bremsen. Kostenfreie Verträge gibt es nicht – aber es lohnt sich durchaus mal genau hinzuschauen, wie hoch die Vertragskosten sind. Hier gibt es anbieterseitig gravierende Unterschiede. Insbesondere Provisionen für Berater:innen treiben die Vertragskosten in die Höhe. Deshalb solltest du dir über eine:n unabhänige:n Honorarberater:in unbedingt auch provisionsfreie Angebote einholen. Hier findest du nun einen Vergleich eines Rürup-Vertrags mit Provision sowie eines Vertrags ohne Provision:
Beispiel
Eine 30-jährige Person spart einen monatlichen Beitrag von 300 € mit einer angenommenen jährlichen Wertentwicklung von 4 %. Wenn diese Person nun mit 67 Jahren in Rente geht, erhält sie monatlich:
a.) mit Provision: 895 €
b.) ohne Provision: 1.019 €
Der Vertrag ohne Provision erzielt also rund 14 % mehr lebenslange Rente. Die sogenannten Effektivkosten des Vertrages sollten maximal bei 0,7 % p.a. liegen. Das ist bei Produkten mit Provisionen schlicht und ergreifend nicht möglich.
Verwaltungskosten und auch Beratungsprovisionen steigen mit den monatlichen Beiträgen an. Anstatt die monatlichen Beiträge zu erhöhen, kann man aber auch Zuzahlungen leisten. Diese lösen meist weniger Verwaltungskosten aus. Wir empfehlen in der Regel sogenannte Einmalbeitragstarife, in denen man frei entscheiden kann, ob und in welchem Rhythmus man Einzahlungen tätigt. Diese sind meist kostengünstiger als Tarife mit laufendem Betrag. Das wird dir eine Provisionsberatung jedoch in aller Regel nicht verraten, denn diese bekommt eine deutlich höhere Provision, wenn du Tarife mit laufendem Beitrag wählst.
Tipp
Wenn du mehr zu den Kosten in Produkten der privaten Altersvorsorge wie Rürup-Rente, Riester-Rente und private Rentenversicherung erfahren möchtest, schau dir unseren Blog-Artikel „Private Altersvorsorge – Riester, Rürup & Co.: Kosten auf die du achten solltest!“ an.
Rürup-Tipp Nr. 4: Rentenkonditionen überprüfen
Bei fondsgebundenen Tarifen gibt es einen sogenannten Rentenfaktor, der dafür da ist, dein Rürup-Vermögen bei Rentenbeginn in eine lebenslange Rente umzurechnen. Je höher dieser Rentenfaktor ist, desto höher ist deine Rente. Üblicherweise gibt der Rentenfaktor an, wie viel Rente du pro 10.000 € Vertragsvermögen erhältst.
Beispiel
Vertragsvermögen = 400.000 €, Rentenfaktor 30 € pro 10.000 € Vertragsvermögen
= monatliche Rente: 1.200 €
Du solltest also darauf achten, dass du einen hohen, garantierten Rentenfaktor erhältst und die Gesellschaft diesen nicht durch Vertragsklauseln verändern kann.
Rürup-Tipp Nr. 5: Anbieter und Vertragsbedingungen unter die Lupe nehmen
Neben den schon genannten Aspekten sollte natürlich der Rürup-Anbieter sorgfältig ausgewählt werden. Schließlich wird dieser deinen Vertrag über lange Zeit verwalten und spätestens in der Rentenphase dein Rürup-Vermögen für dich anlegen – auch in der fondsgebundenen Variante. Sowohl die Geschäftspolitik als auch die finanzielle Lage des Anbieters sollten also betrachtet werden.
Die Vertragsbedingungen sollten im Kleingedruckten außerdem keine „Stolperfallen“ haben. Beispielsweise verändern einige Anbieter ihre Rentenkonditionen, wenn man den Beitrag verändert oder den Rentenbeginn verlegt, was durchaus vorkommen kann. So etwas sollte zu deinen Gunsten geregelt sein.
Rürup Tipp Nr. 6: Rürup-Rente mit Berufsunfähigkeitsversicherung?
Zu guter Letzt wollen wir die Frage beantworten, ob es sich lohnt, eine Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (kurz BUZ) in der Rürup-Rente zu integrieren, sofern eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll für dich ist. Wenn du dies tust, dann muss der Beitrag, der in den Sparanteil der Rürup-Rente fließt, größer sein als der Beitrag für die BUZ.
Beispiel
Wenn die BUZ 75 € im Monat kostet, dann muss der Beitrag für die Rürup-Rente mindestens 75,01 € im Monat betragen. Der Gesamtbeitrag läge damit bei rund 150 €/Monat. Dieses Paket wird dann üblicherweise über die daraus resultierende Steuerersparnis verkauft.
Was leider häufig unterschlagen wird, ist, dass du hier in deiner Flexibilität eingeschränkt bist. Bei Zahlungsengpässen müsstest du in unserem Beispiel immer die 150 € weiterzahlen, wenn du deinen BU-Schutz behalten möchtest. Hättest du Rürup-Rente und Berufsunfähigkeitszusatzversicherung nicht kombiniert, sondern in eine separate Berufsunfähigkeitsversicherung eingezahlt, könntest du die 75 € der Rürup-Rente falls mal notwendig reduzieren oder beitragsfrei stellen und deinen BU-Schutz voll aufrechterhalten.
Was ebenfalls häufig vergessen wird, ist die Tatsache, dass die Rente, die du im Falle von Berufsunfähigkeit aus einer Rürup-BUZ erhältst, wesentlich höher versteuert werden muss als die BU-Rente aus einer separat abgeschlossenen Berufsunfähigkeitsversicherung.
Beispiel
Berufsunfähigkeit im Jahr 2040, ~25 Jahre vor Altersrente.
Separate Berufsunfähigkeitsversicherung:
Brutto (vor Steuern): 2.000 € BU-Rente
Netto: ~1.800€ BU-Rente
Rürup-BUZ-Rente:
Brutto (vor Steuern): 2.000€ BU-Rente
Netto: ~1.500€ BU-Rente
Fazit
Die Basis- bzw. Rürup-Rente ist eine private Altersvorsorge mit staatlicher Förderung, die man kontinuierlich aufbaut und von der man im Rentenalter zehrt. Je mehr Vermögen angehäuft wurde, desto mehr Rente kann man im Rentenalter genießen.
Die Rürup-Rente weist Vorteile wie auch Nachweise auf, je nachdem aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet und in welcher Lebens- und Arbeitssituation du dich befindest. Sicher ist: Jede Zahlung in eine Rürup-Rente ist eine sehr verbindliche Investition für dein Basiseinkommen im Alter. Für dieses Ziel kann sie aufgrund der Steuerersparnisse und der Möglichkeit, frei zu entscheiden, wie dein Geld bis Rentenbeginn angelegt werden soll, sehr attraktiv sein. Alternativen für die Erhöhung deines Basiseinkommens im Alter sind die Betriebs-, Privat und Riester-Renten. Welche Kombination aus allen Varianten die Beste ist, solltest du individuell auf den Prüfstand stellen! Schau dir hierzu den Artikel „In 12 Schritten die eigene Altersvorsorge aufbauen“ an. Für sehr viele ist die Rürup-Rente ein attraktiver Bestandteil der Gesamtstrategie für das Basiseinkommen. Mit den sechs Tipps und Ratschlägen aus diesem Artikel und dem tiefen Verständnis dafür, was hinter der Rürup-Rente eigentlich steht, bist du bereit für die Entscheidung!
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Dieser Blog-Artikel wurde am 19.07.2022 aktualisiert.
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